Ochsenfurth – Große Aufregung gestern Nacht in der beschaulichen Kleinstadt Ochsenfurth: Gegen 23 Uhr wurde die Polizei von einem besorgten Anwohner in die Lindenstraße gerufen. Dieser gab an, merkwürdige Geräusche aus dem Nachbarhaus zu hören. „Es klang nach Gewalt, ich dachte, da wird eingebrochen“, so der Mann.
Sofort rückte ein Großaufgebot der Polizei an. Mit gezogenen Waffen umstellten die Beamten das Haus. „Wir haben die Tür eingetreten und alle Räume gestürmt“, berichtet Polizeisprecher Helmut Pfannkuchen. „Aber statt Einbrechern trafen wir nur den Bewohner – splitterfasernackt – mit einem ebenfalls nackten Elch im Schlafzimmer!“
Wie sich herausstellte, führte der Mann bereits seit Monaten eine Liebesbeziehung mit dem Waldtier. „Er hat das Tier vor einiger Zeit verletzt im Wald gefunden und gesund gepflegt“, so Pfannkuchen. „Dabei hat sich wohl mehr entwickelt.“ Der Elch sei freiwillig immer wieder zum Haus des Mannes gekommen. „Die beiden haben sich ineinander verliebt, was im ersten Moment vielleicht schwer zu glauben ist.“
Für die Polizei war der Einsatz damit beendet. “ Liebe ist Liebe, auch zwischen Mensch und Tier“, sagt Pfannkuchen diplomatisch. „Wir haben dem Mann nur geraten, beim nächsten Mal die Jalousien zu schließen.“
In Ochsenfurth sorgt der Vorfall nun für hitzige Diskussionen. Während die einen Verständnis zeigen, empfinden andere die Beziehung als „widernatürlich“ und fordern die Ausweisung des Elchs. Bürgermeister Schnitzelberger rief zur Toleranz auf: „Wir leben im 21. Jahrhundert. Jeder soll so lieben dürfen, wie er möchte, auch mit einem Elch.“ Ein Happy End gab es für das Paar dennoch nicht: Da die Beziehung nicht artgerecht sei, habe man den Elch leider auswildern müssen, so die Behörden. Der Mann sei am Boden zerstört.